Achtsamkeit: Der „Noch Leichtere Weg“ dorthin … und eine Geh-Meditation

Achtsamkeit für den Erfolg im Beruf

Bengelsdorf / photocase.de

Wie geht es Ihnen mit der Achtsamkeit? Ich weiß, dass sie WIRKLICH gut und wichtig ist, auch für konzentriertes Arbeiten – aber sie entgleitet mir hin und wieder leider doch noch. Heute an Tag 14 bei den #28daysofblogging ist die Achtsamkeit und wie wir auf leichte Weise an ihr „dranbleiben“ können mein Thema. Außerdem ist heute an Tag 14 Halbzeit, juhu, die Hälfte ist geschafft! :-)

Sehr hilfreich in Bezug auf die Aufmerksamkeit habe ich das Buch Search Inside Yourself von Chade-Meng Tan empfunden. Chade-Meng Tan (früher Software-Entwickler bei Google) hat bei Google ein Achtsamkeits-Programm entwickelt, das auf großes Interesse innerhalb und außerhalb von Google gestoßen ist. Wie er in seinem Buch beschreibt, gestattet Google seinen Mitarbeitern 20 Prozent ihrer Zeit auf Projekte zu verwenden, die nicht zu ihren eigentlichen Aufgaben gehören, um auf diese Weise Innovationen im Unternehmen zu fördern (tolle Sache, nebenbei bemerkt). Chade-Meng Tan erstellte in dieser Zeit ein Programm, um emotionale Intelligenz durch die Praxis der Achtsamkeit zu fördern. Wichtig war ihm hierbei, auf wissenschaftlich abgesicherte und gut anwendbare Forschungsergebnisse zurückzugreifen.

„Achtsamkeit bedeutet dabei, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen.“, so zitiert Chade-Meng Tan den „Urvater“ der Achtsamkeit, Jon Kabat-Zinn (S. 45/46) Achtsamer zu werden, heißt im Geiste einen Schritt zurückzutreten, sich zu öffnen und die Gedanken ruhig fließen zu lassen, ohne emotional zu reagieren. Schweifen unsere Gedanken ab, dann holen wir sie freundlich wieder zurück. Wir können uns unsere Gedanken dabei wie Wolken vorstellen, die am Himmel vorüberziehen und Figuren und Muster bilden, die sich wieder auflösen.

„Eine starke, stabile und sensible Aufmerksamkeit, die uns ein Gefühl von Ruhe und Klarheit vermittelt, ist die Grundlage emotionaler Intelligenz. Dazu müssen wir unsere Gedanken und Gefühle objektiv aus der Perspektive eines neutralen Beobachters ansehen können. Wir dürfen uns von unseren Emotionen weder mitreißen lassen noch dürfen wir uns mit ihnen identifizieren.“ (S. 44/45)

Dies nennt Chade-Meng Tan „Reaktionsflexibilität“ und meint damit, dass wir uns darin üben sollten, kurz innezuhalten, bevor wir handeln. Wenn wir einen starken emotionalen Reiz empfangen, dann wäre es  gut für uns und unseren Umgang mit unseren (negativen) Emotionen, wenn wir – anstatt wie üblich sofort und automatisch zu handeln – für einen kurzen Moment innehalten. In dieser kurzen Pause können wir dann entscheiden, wie wir uns in dieser emotionalen Situation verhalten wollen. Wir können so aus gewohnten und unliebsamen Automatismen auszusteigen. Dies fällt uns leichter, wenn wir uns in Achtsamkeit geübt haben bzw. üben. „Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum hat der Mensch die Freiheit und die Fähigkeit, seine Reaktion zu wählen. In diesen Entscheidungen liegen unser Wachstum und unser Glück.“, so zitiert Chade-Meng Tan in seinem Buch den Philosophen Viktor Frankl (S. 45)

Den „leichten Weg“ zur Achtsamkeit, der nur zwei Minuten Zeit benötigt und somit jederzeit anwendbar ist – auch wenn das Leben um uns herum hektisch tobt und pulsiert –  beschreibt Chade-Meng Tan mit folgender einfacher Vorgehensweise, die mir sehr gefällt:

„Der kreativ benannte Leichte Weg zur Achtsamkeit besteht schlicht darin, dass wir unsere stete und behutsame Aufmerksamkeit zwei Minuten lang auf den Atem richten. Das war´s. Wir machen uns zunächst bewusst, dass wir atmen, und achten dann auf den Prozess der Atmung. Sobald unsere Aufmerksamkeit abschweift, bringen wir sie sanft zum Atmen zurück.“ (S. 54)

Sie können auch den „Noch Leichteren Weg“ wählen – und dies ist heute die Aufgabe des Tages: „Bleiben Sie einfach zwei Minuten sitzen, ohne irgendwelche Absichten zu verfolgen. Leichter geht es wirklich nicht. Dahinter steckt die Idee, nur zwei Minuten lang vom „Tun“ zum „Sein“ zu wechseln.“ (S. 54) Wenn Sie mögen, schreiben Sie in Ihr Impuls-Buch, wie es Ihnen ergangen ist. Und nehmen Sie sich die zwei Minuten für die nächsten Tage gleich wieder ganz konkret vor, am besten gekoppelt an ein bestimmtes Ereignis, wie z.B.: Wenn ich morgens meinen Kaffee trinke, dann mache ich meine 2-Minuten-der-Noch-Leichtere-Weg-Achtsamkeitsübung.

„Ist der Geist entspannt und aufmerksam zugleich, kommen wie von selbst drei wunderbare geistige Eigenschaften zum Vorschein: Ruhe, Klarheit und Glück.“, so beschreibt Chade-Meng Tan die Vorteile der Achtsamkeit (S. 60) Wie schön.

Als zusätzliche Aufgabe möchte ich Ihnen heute auch die Gehmeditation empfehlen, die meine Mitschreiberin Anke Zormeier bei den #28daysofblogging in Ihrem Blog-Artikel Glück entsteht … – eine Gehmeditation in der Natur beschrieben hat. Ich werde sie in den nächsten Tagen ausprobieren und freue mich sehr schon darauf!

Herzliche Grüße – und achtsame zwei Minuten heute und in den nächsten Tagen :-)
Ihre/Eure Gaby Regler

P.S. Wenn Sie tiefer in das Thema Achtsamkeit eintauchen wollen, dann macht es natürlich Sinn, einen entsprechenden Kurs oder Workshop zu besuchen.

Bei den #28daysofblogging habe ich diese Beiträge bereits veröffentlicht:

3 Gedanken zu „Achtsamkeit: Der „Noch Leichtere Weg“ dorthin … und eine Geh-Meditation

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