Flow ist ein „magischer Raum“: Betreten Sie ihn – mit Ihren Stärken – noch öfter

Stärken stärken und in den Flow kommen

de stöffi / photocase.de

Wann erleben Sie Ihre wunderbaren Flow-Momente? Ich tauche in diesen „magischen Raum“ ab, wenn ich kreativ bin, wenn ich z.B. Fotos zu Blog-Texten suche; dabei vergesse ich alles um mich herum und hangle mich von Foto zu Foto; oder wenn ich sehr intensive Gespräche mit meinen KundInnen führe. Heute an Tag 12 bei den #28daysofblogging geht es darum, wie Sie noch öfter Zugang zu diesem magischen Raum finden können.

Der Begriff „Flow“ wurde von Mihaly Csikszentmihalyi  in den 1970-ger Jahren beschrieben. Flow bedeutet,

  • dass wir völlig aufgehen und uns konzentriert in das vertiefen, was wir gerade tun. Dabei vergessen wir Raum und Zeit und uns selbst, und werden eins mit unserem Tun.
  • Bei unserem Tun passen unsere eigenen Fähigkeiten und die Anforderungen der Aufgabe genau zusammen: Wir sind herausgefordert, ohne überfordert zu sein.
  • „Flow ist also ein psychischer Zustand, in dem eine Person sich gleichermaßen wirksam, motiviert und glücklich erlebt. Flow ist der Inbegriff intrinsischer Motivation.“ (Daniela Blickhan, Positive Psychologie, S. 191)

Flow kann nur dann entstehen, wenn …

unsere Aufgabe weder zu schwer noch zu leicht ist, unsere Fähigkeiten und die Anforderungen der Aufgabe also in Balance sind. Die Schwierigkeit der Aufgabe sollte dabei ein bisschen über unseren aktuellen Fähigkeiten liegen. Dann fühlen wir uns herausgefordert, uns reinzuhängen, und erweitern unsere Fähigkeiten.

Ist die Aufgabe zu leicht für uns, dann wird sie schnell langweilig, und wir kommen nicht in den Flow. Ist die Aufgabe dagegen zu schwer für uns, dann fühlen wir uns überfordert und geraten in Stress. „Wir geraten zuerst in Sorge und später in Angst. Damit verschwindet sofort das Gefühl des Aufgehens im Tun; stattdessen wird der innere Dialog lauter. (´Wie soll ich das nur schaffen?´, ´Damit werde ich nicht fertig.´)“, erläutert Daniela Blickhan (S. 194). Um das Gefühl der Überforderung zu reduzieren, kann es helfen, die Aufgabe in kleinere Schritte zu zerlegen oder die fehlenden Fähigkeiten zu trainieren.

Im Flow selbst tritt Unwichtiges in den Hintergrund und Störendes wird ausgeblendet. Diese „Fähigkeit der Aufmerksamkeitsfokussierung“ ist heute, wo wir mit Informationen bombardiert und in unserem Tun regelmäßig unterbrochen werden, eine immer größere Schwierigkeit. Hier gilt es, Rückzugsräume in Unternehmen für ungestörtes und konzentriertes Arbeiten zu schaffen.

Was bringen uns Flow-Momente? 

Studien haben festgestellt, dass der Zustand des Flows mit einer Vielzahl von Vorteilen einhergeht:

  • Im Flow genießen wir unsere Tätigkeit und erleben angenehme Gefühle wie Zufriedenheit, Erfüllung und Begeisterung. Wir haben das Gefühl der Kontrolle und erleben uns als handlungswirksam und kompetent.
  • „Flow korreliert mit Leistung und Erfolg im Beruf. […] Flow motiviert uns sozusagen, auch herausfordernde Aufgaben anzunehmen und so unsere Fähigkeiten stetig weiterzuentwickeln. Flow fördert Resilienz, stärkt den Selbstwert und führt langfristig zu persönlichem Wachstum.“ (Daniela Blickhan, S. 202)
  • Interessanterweise gibt es, so zeigen neuere Forschungen, auch einen Zusammenhang zwischen der Tiefe des Flows und der eigenen Bewertung der Aufgabe: „Je wichtiger die Tätigkeit und je klarer der Zusammenhang zu persönlichen Zielen, umso stärker die Chance auf tiefes Flow-Erleben. Dies geht einher mit einer größer gewordenen Kompetenzerfahrung und bringt zusätzlich eine schrittweise Steigerung des eigenen Könnens mit sich. Und führt zu Erfolgserlebnissen und stabiler Motivation.“ (Daniela Blickhan, S. 197)

Was ist Ihre Tür in den Flow?

„Das interessante ist, dass alle Flow ähnlich erleben, aber jeder seine eigene Tür zu diesem magischen Raum hat.“, stellt Katja Mierke fest (Psychologie Heute compact, „Das ist Glück“, Heft 49, 2017 S. 20/21). Wir selbst können herausfinden, wie und wann und wo wir in diesen Zustand geraten. Katja Mierke forscht an der Hochschule Fresenius zum Flow in der Arbeitswelt.

So finden Sie Ihren Zugang zum Flow: Führen Sie ein „Flow-Tagebuch“ (das natürlich Teil Ihres Impuls-Buch sein kann) und halten Sie schriftlich fest, wann Sie Ihre Flow-Momente erleben. Flow-Momente haben einen engen Zusammenhang mit der Nutzung Ihrer Stärken. Um einen besseren Zugang zu den eigenen Flow-Momenten zu bekommen, sollten Sie daher Ihre Stärken mit Ihren Flow-Momenten in Verbindung bringen und folgendes zu Ihren jeweiligen Flow-Momenten festhalten:

  • Welche Stärke(n) haben Sie in Ihrem Flow-Moment genutzt?
  • Wie genau haben Sie diese Stärke(n) im Flow eingesetzt? Was haben Sie gemacht?
  • Wie können Sie mehr Flow-Momente für diese Stärke(n) in Ihrer Arbeit schaffen?
  • Was müssten Sie hierfür vielleicht verändern, wie z.B. ungestörte Zeit haben?
  • Welche Vorteile können für Sie daraus entstehen?

(Nach Michelle McQuaid&Erin Lawn, Your Strengths Blueprint, S. 92)

Herzliche Grüße und ich wünsche Ihnen von Herzen viele wunderbare Flow-Momente :-)
Ihre/Eure Gaby Regler

Bei den #28daysofblogging habe ich diese Beiträge bereits veröffentlicht:

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