Kommen Sie Ihrer Berufung auf die Spur: Finden Sie Ihre Signaturstärken heraus

VIA-Charakterstärken

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Haben Sie schon von „Signaturstärken“ gehört? Das sind die Stärken, die Sie sich auf die Fahnen schreiben wollen und von denen Sie sagen: Ja, das bin wirklich ich! Mein Beitrag an Tag 9 bei den #28daysofblogging unterstützt Sie dabei, Ihre Signaturstärken herauszuarbeiten.

Wie gestern bereits angekündigt, hier zunächst noch ein paar wissenswerte Informationen zu den VIA-Charakterstärken:

  • Die VIA-Charakterstärken sollten optimalerweise in ihrer „goldenen Mitte“ (golden mean), d.h. im richtigen Maß angewendet werden: nicht zu wenig (underuse) und nicht zu viel (overuse). Der “underuse“, d.h. die zu geringe Anwendung, wird in der VIA-Interpretationshilfe bei jeder einzelnen VIA-Charakterstärke beschrieben. Der „overuse“ ist die übertriebene Anwendung einer VIA-Charakterstärke, wie z.B. schonungslose Offenheit bei AUTHENTIZITÄT, Besserwisserei bei FREUDE AM LERNEN oder Exzentrizität bei KREATIVITÄT. Der „overuse“ ist kontraproduktiv und bringt nichts.
  • Die 24 VIA-Charakterstärken gehören zu sechs Gruppen, sogenannten Kerntugenden. Diese sind: WEISHEIT und WISSEN, MUT, MENSCHLICHKEIT, GERECHTIGKEIT, MÄSSIGUNG und TRANSZENDENZ. Auch über diese erfahren Sie mehr in der VIA-Interpretationshilfe. Vielleicht können Sie ja bei sich eine Häufung in bestimmten Gruppen feststellen?

Und nun zu den Signaturstärken: Unsere Signaturstärken sind die Stärken, von denen wir sagen: Ja, das bin wirklich ich. Ja, das macht mich aus und ist ein wesentlicher Bestandteil von mir.

Unsere Signaturstärken haben also etwas mit unserer Identität zu tun. Eine Signaturstärke „ist gekennzeichnet durch:

  • ein Gefühl von Inhaberschaft und Authentizität (´Dies ist mein wahres Ich`);
  • ein Gefühl der Begeisterung, während man sie zum Ausdruck bringt […];
  • eine steile Lernkurve bei der anfänglichen Einübung der Stärke;
  • ein Verlangen danach, die Stärke auf neue Weise gebrauchen zu können; […]
  • Freude, Schwung, Enthusiasmus, ja sogar Ekstase bei der Anwendung der Stärke.“ (Martin Seligman, Wie wir aufblühen, S. 65/66)

Wir alle haben drei bis sieben Signaturstärken, die üblicherweise im oberen Bereich unseres Ergebnisses der VIA-Charakterstärken zu finden.

Wie finden Sie Ihre Signaturstärken heraus? Schauen Sie sich Ihre Top (6 bis 10) VIA-Charakterstärken genauer an und suchen Sie sich die aus, die Sie als „wesentlich“ für sich selbst erachten.

Lesen Sie dazu die Beschreibungen der einzelnen VIA-Charakterstärken aus der Interpretationshilfe noch einmal ganz genau und in Ruhe durch. Markieren Sie das, was Sie als ganz stark zu Ihnen und Ihrer Identität gehörend empfinden. Beantworten Sie dann zu Ihren Top VIA-Charakterstärken diese Fragen: Was fällt Ihnen zu dieser Stärke ein, wenn Sie ihre Beschreibung lesen? In welchen Situationen ist Ihnen diese Stärke bereits aufgefallen, in Ihrem Privatleben oder in Ihrem Beruf? Notieren Sie in Ihrem Impuls-Buch alles, was Ihnen in den Sinn kommt.

Und dann machen Sie eine kleine Pause und legen das Geschriebene zur Seite. Schauen Sie nach einer Weile oder am nächsten Tag nochmals über Ihre Notizen und wählen Sie sich dann aus Ihren Top VIA-Charakterstärken die drei bis sieben Stärken aus, bei denen Sie am meisten spüren: DAS BIN WIRKLICH ICH!

Herzliche Grüße und frohes Aufspüren Ihrer Signaturstärken :-)
Ihre/Eure Gaby Regler

P.S. Leider kann ich vieles zu den VIA-Charakterstärken hier nur anreißen – es gibt dicke Bücher zu ihnen … Und ganz wichtig zum Abschluss heute – Ihre Signaturstärken haben mit Ihrer Berufung zu tun: Prof. Willibald Ruch hat an der Universität Zürich in Studien herausgefunden: „Personen, die 4 und mehr Signaturstärken am Arbeitsplatz anwenden können, empfinden ihre Arbeit eher als Berufung.“ Das ist ganz wunderbar! Auf das Thema Sinn und Berufung werde ich später noch zurückzukommen … :-)

Bei den #28daysofblogging habe ich diese Beiträge bereits veröffentlicht:

4 Gedanken zu „Kommen Sie Ihrer Berufung auf die Spur: Finden Sie Ihre Signaturstärken heraus

    • Liebe Anke!
      Danke für deine sehr gute Frage!
      Im englischen Original heißt es im Buch „Flourish“ von Martin Seligman: „A rapid learning curve as the strength is first practiced.“ (S. 38)
      Die deutsche Übersetzung lautet ja: „Eine steile Lernkurve bei der anfänglichen EINÜBUNG der Stärke“.
      Die „Einübung einer Signaturstärke“ finde ich bei genauem Hinsehen auch etwas seltsam; ich hätte „practiced“ mit Anwendung übersetzt, also: „Eine steile Lernkurve bei der anfänglichen ANWENDUNG der Stärke.“
      Dass auch Signaturstärken ausgebaut werden können durch verstärkte Anwendung – dies ist schon ein Grundgedanke der VIA-Charakterstärken …
      Ist dies nun stimmig für dich? :-)
      LG Gaby

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