Sinnkrise? Sinnlosigkeit? Sinnvolle Arbeit? Die vier Säulen des Sinns …

Erachten Sie Ihre Arbeit als “sinnvoll”?

Die Themen “Sinnlosigkeit” bzw. positiv formuliert “Sinn finden” beschäftigen mich schon seit vielen Jahren. Meine Arbeit in der IT-Branche habe ich oft als “sinnlos” empfunden und mir immer wieder gedacht: Da muss es doch noch was anderes geben … Aber was? Lange Jahre konnte ich darauf für mich keine Antwort finden. Erst als ich mich im Zuge meiner eigenen Neuorientierung im Beruf intensiv mit mir selbst beschäftigt habe – mit meinen Stärken, Werten, Lebenszielen und Interessen -, habe ich herausgefunden, was ich selbst als “sinnvoll” erachte, nämlich Menschen in ihrer (beruflichen) Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten.

Emily Esfahani Smith hat ein, wie ich finde, sehr lesenswertes Buch genau zu diesem Thema geschrieben: Glück allein macht keinen Sinn: Die vier Säulen eines erfüllten Lebens.

Wir leben in einer Zeit der “Sinnkrise”,

stellt die Autorin zu Beginn ihres Buches fest. Eine repräsentative Umfrage des Centers for Disease unter Erwachsenen in den USA hat ergeben:

  • “Vier von zehn Amerikanern haben kein Lebensziel gefunden, das sie zufriedenstellt.
  • Und fast ein Viertel aller Amerikaner – etwa 100 Millionen Menschen – hat nicht den Eindruck, das eigene Leben sei besonders sinnvoll.” (S. 39)

Keine guten Zahlen …

Die vier Säulen des Sinns

Emily Esfahani Smith hat in vielen Gesprächen und durch das Studium zahlreicher Bücher zusammengetragen, was den Sinn ausmacht:

  • Zugehörigkeit
    Laut Umfragen die wichtigste Sinnquelle; wir verspüren Sinn, wenn wir uns mit anderen Menschen – sei es der Partner, die Familie oder das Team in der Arbeit – verbunden und uns somit zugehörig fühlen.
  • Die eigene Bestimmung finden
    Hierbei geht es darum herauszufinden, was unsere (Lebens)Aufgabe ist und welchen Beitrag wir zur Welt leisten wollen. “Jeder von uns hat ganz eigene Stärken, Begabungen, Erkenntnisse und Erfahrungen, die uns zu dem machen, wer wir sind. Und damit hat jeder von uns eine ganz eigene Bestimmung, die zu dem passt, was wir sind und schätzen – also zu unserer Identität.”  (S. 117) Wichtig hierfür sind Selbstreflexion und Selbsterkenntnis. 
  • Die Welt durch Geschichten verstehen
    In den guten Geschichten unseres Lebens “leiden die Erzähler erst und werden dann gerettet – sie erleben etwas Negatives, auf das etwas Positives folgt, das sich aus dem negativen Ereignis ergeben hat und dem Leiden damit einen Sinn verleiht.” (S. 149) Wir selbst entscheiden mit, wie wir die Geschichten unseres Lebens erzählen; oftmals ist hier eine Veränderung des Blickwinkels hilfreich. Wenn es uns darüber hinaus gelingt die Geschichten unseres Lebens zu einem schlüssigen Ganzen zusammenzusetzen, dann gibt uns diese Schlüssigkeit ebenfalls Sinn.
  • Sich als Teil des größeren Ganzen erfahren
    Wann erleben Sie die positive Emotion “Awe”? Awe bedeutet ehrfürchtiges Staunen, das wir empfinden, “wenn wir etwas wahrnehmen, das so großartig und unermesslich ist, dass wir es nicht begreifen können – das kann ein wunderbares Naturschauspiel sein, ein bezauberndes Musikstück, eine außerordentlich großzügige Geste oder das Göttliche.” (S. 180) In diesen Momenten der Transzendenz fühlen wir uns selbst klein und unbedeutend und haben Anteil an etwas Größerem, das über uns selbst hinausgeht – das Leben hat dann einen Sinn für uns.

Wenn es uns gelingt, diese vier Säulen teilweise oder möglichst ganz abzudecken, dann kommen wir der Sinnhaftigkeit unseres Lebens auf die Spur, so Emily Esfahani Smith. Und: Der Sinn liegt darin, etwas für andere Menschen zu tun. :-)

Herzliche Grüße
Ihre/Eure Gaby Regler

P.S. Sinn finden – ein schwieriges und gleichzeitig sehr spannendes Thema, finde ich. Ich arbeite immer wieder gerne mit meinen Kund*innen heraus, was ihre (Lebens-)Aufgabe ist und welchen sinnvollen Beitrag sie zur Welt leisten wollen … Und unterstütze auch gerne Sie hierbei.

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