Stress und seine negativen Folgen: Umdenken ist angesagt

Umdenken beim Stress

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Sind Sie gerade im Stress? Wahrscheinlich werden Sie mit „ja“ antworten. Sehr im Stress? Vielleicht auch. Und was denken Sie darüber, dass Sie gerade im Stress sind? Finden Sie dies gut oder schlecht? Wahrscheinlich werden Sie an dieser Stelle „schlecht“ sagen. Heute an Tag 6 ist der Stress im Zentrum meines Beitrags zu den #28ofblogging.

In ihren Studien zum Stress hat die Gesundheitspsychologin Kelly McGonigal herausgefunden, dass das, was wir über unseren Stress denken und wie wir ihn wahrnehmen, entscheidend dafür ist, ob er uns schadet oder nicht. In ihrem sehr sehenswerten TED-Talk sagt sie: „Jahrelang habe ich erzählt, dass Stress krank macht. Stress erhöht das Krankheitsrisiko, von einer einfachen Erkältung bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Prinzip habe ich Stress zum Feind erklärt. Aber ich habe meine Meinung diesbezüglich geändert und heute möchte ich Ihre ändern.“

In einer Studie mit 30.000 Menschen und über acht Jahre hinweg hat Kelly McGonigal nachgewiesen, dass Menschen, die im letzten Jahr viel Stress hatten, ein 43 % höheres Sterberisiko hatten. „Das stimmte aber nur für diejenigen, die auch glaubten, dass Stress gesundheitsschädlich ist. Die Leute, die viel Stress durchlebten, dies aber nicht als schädlich ansahen, hatten kein höheres Risiko zu sterben. Jetzt haben die Forscher hochgerechnet, dass in den 8 Jahren, in denen sie die Todesfälle verfolgten, 182 000 Amerikaner vorzeitig starben. Dies aber nicht stressbedingt, sondern aufgrund des Glaubens, dass Stress schädlich ist.“

Wenn wir uns im Stress fühlen, dann erhöht sich unsere Herzfrequenz und unsere Adern ziehen sich zusammen, was auf längere Zeit ungesund für unser Herz-Kreislauf-System ist. Wenn die Teilnehmer der Studie diese Reaktion für sich selbst aber als hilfreich einstufen konnten, dann blieben ihre Adern entspannt. Ihr Herz schlug zwar immer noch stark, aber in einem gesünderen Ausmaß, berichtet Kelly McGonigal, und weiter: „Das sieht sogar sehr so aus wie ein Moment der Freude, des Muts. […] Und genau das ist es, was die moderne Wissenschaft über Stress enthüllt: es ist entscheidend, wie man über Stress denkt.“ Wenn Ihr Herz im nächsten Stress wieder heftig klopft, dann sollten Sie denken: „Dies ist mein Körper, der mir hilft, die Herausforderung voll zu meistern. Und sollten Sie Ihren Stress derartig wahrnehmen können, wird Ihr Körper Ihnen glauben, und Ihre Stressreaktion wird gesünder sein.“ Das klingt gut und ist in jedem Fall einen Versuch wert, denke ich.

Vielleicht unterstützt Sie auch die folgende kleine Übung dabei, eine stressige Zeit anders wahrzunehmen:

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