Job Crafting: Gestalten Sie selbst Ihre Arbeit aktiv um

Job Crafting - die Arbeit aktiv umgestalten

ragnar_zabe / photocase.de

Vielleicht ist Ihnen der Begriff „Job Crafting“ ja schon einmal begegnet? Hierbei handelt es sich um einen sehr interessanten Ansatz, der darauf abzielt, unsere Arbeit stärker auf unsere Stärken, Werte und Interessen zuzuschneiden, damit wir in unserer Arbeit mehr Zufriedenheit, Sinn und Engagement erfahren. Heute an Tag 15 dreht sich mein Artikel bei den #28daysofblogging um das Thema Job Crafting, das ich hier leider nur anreißen kann.

Job Crafting ist dann besonders hilfreich für uns, wenn wir unsere aktuelle Stelle nicht wechseln wollen (wofür es ja oft gute Gründe gibt), wir aber unsere  Arbeit verändern und gerne mehr auf unsere Stärken, Werte und Interessen zuschneiden möchten. „Crafting“ ist dabei im Deutschen ganz handwerklich als anfertigen, gestalten oder basteln zu verstehen; und Job Crafting wird gerne im Deutschen als „Aktive Arbeitsplatzgestaltung“ bezeichnet.

Wie soll die Aktive Arbeitsplatzgestaltung nun konkret vor sich gehen? Sie beginnt damit, dass wir über unsere Arbeit und das, was wir tun, nachdenken. Wir suchen nach Spielräumen und Möglichkeiten, wie wir unsere Arbeit „umbasteln“ bzw. umgestalten können, so dass unsere Arbeit uns mehr entspricht und wir uns wohler mit ihr fühlen. Dabei kann die Umgestaltung in den folgenden drei Bereichen erfolgen:

  • Veränderung der Aufgaben, d.h. welche Tätigkeiten wir konkret machen (task crafting)
    Hierbei geht es darum, Aufgaben, die unseren Stärken entsprechen und die uns Energie geben, öfter und länger auszuführen, und Aufgaben, die wir nicht so gerne mögen, an einen Kollegen oder eine Kollegin abzugeben, der/die diese Aufgabe vielleicht gerne macht; auch die Art, wie wir eine Aufgabe ausführen, können wir verändern, so dass sie uns mehr zusagt.
  • Veränderung der Beziehungen zu anderen Menschen, d.h. mit wem wir zusammenarbeiten (relational crafting)
    Hier geht es darum, die Interaktionen mit anderen Menschen (Kunden, Kollegen, Chefs) zu verändern und z.B. mit Menschen in bestimmten Projekten oder Abteilungen gezielt intensiver und enger zusammenzuarbeiten, und mit anderen weniger.
  • Veränderung der Einstellung zu unserer Arbeit, d.h. was wir über unsere Arbeit denken (cognitive crafting)
    Hierbei geht es darum, unsere innere Einstellung zu verändern, z.B. ob wir unsere Arbeit wertschätzen und sie so wahrnehmen können, dass wir mit ihr einen sinnvollen Beitrag zu „etwas Größerem“ leisten.

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Achtsamkeit: Der „Noch Leichtere Weg“ dorthin … und eine Geh-Meditation

Achtsamkeit für den Erfolg im Beruf

Bengelsdorf / photocase.de

Wie geht es Ihnen mit der Achtsamkeit? Ich weiß, dass sie WIRKLICH gut und wichtig ist, auch für konzentriertes Arbeiten – aber sie entgleitet mir hin und wieder leider doch noch. Heute an Tag 14 bei den #28daysofblogging ist die Achtsamkeit und wie wir auf leichte Weise an ihr „dranbleiben“ können mein Thema. Außerdem ist heute an Tag 14 Halbzeit, juhu, die Hälfte ist geschafft! :-)

Sehr hilfreich in Bezug auf die Aufmerksamkeit habe ich das Buch Search Inside Yourself von Chade-Meng Tan empfunden. Chade-Meng Tan (früher Software-Entwickler bei Google) hat bei Google ein Achtsamkeits-Programm entwickelt, das auf großes Interesse innerhalb und außerhalb von Google gestoßen ist. Wie er in seinem Buch beschreibt, gestattet Google seinen Mitarbeitern 20 Prozent ihrer Zeit auf Projekte zu verwenden, die nicht zu ihren eigentlichen Aufgaben gehören, um auf diese Weise Innovationen im Unternehmen zu fördern (tolle Sache, nebenbei bemerkt). Chade-Meng Tan erstellte in dieser Zeit ein Programm, um emotionale Intelligenz durch die Praxis der Achtsamkeit zu fördern. Wichtig war ihm hierbei, auf wissenschaftlich abgesicherte und gut anwendbare Forschungsergebnisse zurückzugreifen.

„Achtsamkeit bedeutet dabei, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen.“, so zitiert Chade-Meng Tan den „Urvater“ der Achtsamkeit, Jon Kabat-Zinn (S. 45/46) Achtsamer zu werden, heißt im Geiste einen Schritt zurückzutreten, sich zu öffnen und die Gedanken ruhig fließen zu lassen, ohne emotional zu reagieren. Schweifen unsere Gedanken ab, dann holen wir sie freundlich wieder zurück. Wir können uns unsere Gedanken dabei wie Wolken vorstellen, die am Himmel vorüberziehen und Figuren und Muster bilden, die sich wieder auflösen.

„Eine starke, stabile und sensible Aufmerksamkeit, die uns ein Gefühl von Ruhe und Klarheit vermittelt, ist die Grundlage emotionaler Intelligenz. Dazu müssen wir unsere Gedanken und Gefühle objektiv aus der Perspektive eines neutralen Beobachters ansehen können. Wir dürfen uns von unseren Emotionen weder mitreißen lassen noch dürfen wir uns mit ihnen identifizieren.“ (S. 44/45)

Dies nennt Chade-Meng Tan „Reaktionsflexibilität“ und meint damit, dass wir uns darin üben sollten, kurz innezuhalten, bevor wir handeln. Wenn wir einen starken emotionalen Reiz empfangen, dann wäre es  gut für uns und unseren Umgang mit unseren (negativen) Emotionen, wenn wir – anstatt wie üblich sofort und automatisch zu handeln – für einen kurzen Moment innehalten. In dieser kurzen Pause können wir dann entscheiden, wie wir uns in dieser emotionalen Situation verhalten wollen. Wir können so aus gewohnten und unliebsamen Automatismen auszusteigen. Dies fällt uns leichter, wenn wir uns in Achtsamkeit geübt haben bzw. üben. „Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum hat der Mensch die Freiheit und die Fähigkeit, seine Reaktion zu wählen. In diesen Entscheidungen liegen unser Wachstum und unser Glück.“, so zitiert Chade-Meng Tan in seinem Buch den Philosophen Viktor Frankl (S. 45)

Den „leichten Weg“ zur Achtsamkeit, der nur zwei Minuten Zeit benötigt und somit jederzeit anwendbar ist – auch wenn das Leben um uns herum hektisch tobt und pulsiert –  beschreibt Chade-Meng Tan mit folgender einfacher Vorgehensweise, die mir sehr gefällt: Weiterlesen

Freundlichkeit und Glücksempfinden: Timing und Abwechslung machen den Unterschied :-)

Positive Psychologie im Beruf

Kay Fochtmann / photocase.de

„Verschiedene Untersuchungen belegen, dass wir 40 Prozent unseres Glücksempfindens durch unsere Handlungen und Gedanken beeinflussen können. Diese 40 Prozent sind das Potenzial, das jeder von uns hat, um dauerhaft ein glücklicheres Leben führen zu können.“ Diese erstaunliche Zahl hat Sonja Lyubomirski in ihren Studien ermittelt und in ihrem Buch Glücklich sein (S. 16) veröffentlicht. Tag 13 bei den #28daysofblogging dreht sich also um das Glück und um Freundlichkeit.

Wichtig zu wissen ist an dieser Stelle, dass die Angabe „40 Prozent“ eine statische Zahl ist, die aus dem unterschiedlichen Glücksempfinden zwischen Menschen in einer Gruppe ermittelt wurde; mehr dazu am Ende dieses Artikels. Was wir aus dieser Zahl in jedem Fall ableiten können, ist, dass wir alle einen nicht unerheblichen Einfluss auf unser Glücksempfinden haben.

Was das Glück betrifft, glauben wir fälschlicherweise oft, so Sonja Lyubomirski weiter, dass äußere Umstände oder einzelne Dinge im Leben uns sehr viel glücklicher machen würden, wie z.B. ein neuer Job, eine größere Wohnung, mehr Zeit oder mehr Geld. Doch: „Vielleicht noch überraschender ist die Erkenntnis, dass nur etwa 10 Prozent unseres Glücksniveaus von äußeren Umständen abhängen – also davon, ob wir arm oder reich, gesund oder krank, hübsch oder hässlich, verheiratet oder geschieden oder was auch immer sind. […] So unglaublich es klingen mag, dass Dinge wie Reichtum, Schönheit und Gesundheit nur kurzfristigen und sehr begrenzten Einfluss auf unser Wohlbefinden haben, die Beweise sind eindeutig.“ (S 30/31). Sehr interessant und kaum zu glauben, finde ich.

Und die restlichen 50 Prozent, werden Sie sich vielleicht an dieser Stelle fragen: diese sind unser genetischer Glücksfixpunkt, „eine Art Nullpunkt, zu dem wir nach großen Enttäuschungen oder Triumphen immer wieder zurückkehren.“ (S. 29) Erkenntnisse aus der Zwillingsforschung haben ergeben, dass wir alle mit diesem Glücksfixpunkt geboren werden, den wir von unseren Eltern geerbt haben. Weiterlesen