Selbstmitgefühl: Legen Sie Ihre Messlatte nach unten und seien Sie freundlich(er) zu sich selbst

Positive Psychologie im Beruf

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Wie gehen Sie mit sich selbst um, wenn Sie etwas vermasselt oder in den Sand gesetzt haben? Wenn die Dinge nicht so laufen, wie Sie es sich vorgestellt und gewünscht haben? Wenn Sie selbst einen Fehler gemacht haben? Lassen Sie zu, dass Ihr „innerer Kritiker“ (das ist die innere Stimme in uns, die an uns rummäkelt) Sie dann noch weiter runterzieht? Indem er Sie mit Vorwürfen bombardiert, wie „Ich habe dir ja gleich gesagt, das kann nichts werden.“ oder „Alle anderen sind besser als du.“ oder „Du kriegst ja nie etwas hin.“ Heute an Tag 20 (juhu!) bei den #28daysofblogging geht es um das Selbstmitgefühl.

Das Konzept des Selbstmitgefühls von Prof. Kristin Neff habe ich als überaus hilfreichen Ansatz in den oben beschriebenen Situationen kennen- und sehr zu schätzen gelernt, sowohl in der Arbeit mit meinen KundInnen als auch für mich selbst. Es besagt, dass wir in einer schwierigen Situation mit uns selbst wie mit einem guten Freund/einer guten Freundin umgehen sollten – also mitfühlend, verständnisvoll und freundlich. Klingt einfach, ist es aber nicht. Wir sind leider sehr daran gewöhnt, uns Vorwürfe zu machen, uns niederzumachen und uns selbst anzugreifen.

„Selbstkritik ist in unserer Gesellschaft unglaublich verbreitet, vor allem unter Frauen“, stellt Kristin Neff in ihrem sehr lesenswerten Buch Selbstmitgefühl: Wie wir uns mit unseren Schwächen versöhnen und uns selbst der beste Freund werden fest (S. 49).  „Die meisten von uns gehen unglaublich hart mit sich selbst ins Gericht …´Ich bin nicht gut genug´, reden sie sich ein, ´Ich bin wertlos´ … leider gibt es kaum jemanden, den wir so verurteilen und so schlecht behandeln wie uns selbst.“ (S. 16) Das klingt hart.

Ja, wir haben oft sehr hohe Erwartungen an uns selbst und legen unsere Messlatten zu hoch. Die Folgen von harter Selbstkritik und Selbstverurteilung sind Unsicherheit, Sorgen, Ängste und Depressionen. Anders als Selbstkritik, die fragt, ob wir gut genug sind, fragt das Selbstmitgefühl, was gut für uns ist, stellt Kristin Neff fest. Warum sind wir dann nicht mitfühlender mit uns selbst? Weiterlesen

“Folge deinem Herzen und deiner Intuition”: Finden Sie das, was Sie lieben

Positive Psychologie Coaching

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Heute an Tag 19 bei den #28daysofblogging möchte ich Ihnen einen Vortrag von Steve Jobs vorstellen – einen Vortrag, den ich sehr liebe …  Ich hoffe, er gefällt Ihnen ebenso wie mir. :-) Steve Jobs hat die Rede vor einigen Jahren an der Stanford Universität vor Studierenden gehalten. Ich finde sie außerordentlich bemerkens- und lesenswert! Steve Jobs erzählt darin drei Geschichten aus seinem Leben:

„Die erste Geschichte handelt vom Verbinden der Punkte.“ Sie dreht sich darum, wie er zu seinen Adoptiveltern, an die Universität, wieder davon weg und zum „Grundstein“  seiner beruflichen Karriere kam, einem Kaligraphie-Kurs. Wohin ihn dieser Kurs – ein „Punkt“ in seinem Leben –  führen sollte, an die Spitze eines der größten Unternehmen der Welt, war ihm in diesem Moment natürlich noch nicht klar.

„Nochmal, du kannst Punkte nicht verbinden, wenn du nach vorne blickst. Du kannst Punkte nur verbinden, wenn du zurück blickst. So musst du daran glauben, dass sich die Punkte irgendwie in der Zukunft verbinden werden. Du musst an etwas glauben – deinen Gott, Schicksal, Leben, Karma, oder was auch immer. Diese Einstellung hat mich nie im Stich gelassen und machte den erheblichen Unterschied in meinem Leben.“

„Die zweite Geschichte ist über Liebe und Verlust.“ Sie erzählt, warum Steve Jobs zunächst bei Apple „rausgeflogen“  ist, wie er dorthin wieder zurück kam und was er in der Zwischenzeit erfahren und gelernt hatte.

„Manchmal trifft dich das Leben mit einem Ziegelstein auf den Kopf. Verliere nicht deinen Glauben. Ich bin überzeugt, dass das einzige, was mich zum Weitermachen brachte, war, dass ich geliebt habe, was ich tat. Man muss das finden, was man liebt. […] Wenn du es bis jetzt nicht gefunden hast, dann suche weiter. Bleibe nicht stehen. Mit allen Fasern deines Herzens wirst du es spüren, wenn du es gefunden hast. Und wie jede gute Beziehung wird es besser und besser, wenn die Jahre vergehen. Also schaue dich um, bist du es gefunden hast. Bleibe nicht stehen.“

Die dritte Geschichte „ist über den Tod“. Steve Jobs berichtet von seiner Krebsdiagnose und wie er damit umgegangen ist. Weiterlesen

Sinn und Berufung: Setzen Sie Ihre Signaturstärken ganz konsequent ein

Sinn und Berufung

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Wie können Sie mehr Sinn und Ihre Berufung in Ihrer Arbeit finden? Große Themen und einige Hinweise hierzu – heute an Tag 18 bei den #28daysofblogging.

Wenn wir unsere Arbeit als Berufung sehen, dann sagen wir über sie: „In meiner Arbeit setze ich meine Stärken für etwas Sinnvolles ein.“, stellt Daniela Blickhan in ihrem Buch Positive Psychologie (S. 287), basierend auf den Studien u.a. von Amy Wrzesniewsky, fest. Dass wir selbst unsere Arbeit als sinnvoll erachten, hängt von unserer inneren Einstellung ab – und ob wir annehmen, unsere Arbeit leiste einen Beitrag zu etwas Größerem. „Menschen mit dieser Einstellung können sehr intensiv arbeiten und erleben das nicht als Pflicht, sondern als innere Erfüllung. Ihr engagierter Einsatz erfüllt sie mit Zufriedenheit, sie bringen hohe Leistung und erzielen Erfolge.“, führt Daniela Blickhan weiter aus.

Hängt unser Gefühl, mit unserer Arbeit einen Beitrag zu etwas Größerem zu leisten, nicht von unserer Tätigkeit ab?, werden Sie sich an dieser Stelle vielleicht fragen. Eine Pflegerin macht doch von Haus aus eine sinnvollere Arbeit als eine Programmiererin bei einer Bank. Doch dies gilt nur bedingt: Die Pflegerin kann ihre Arbeit selbst als sehr belastend und damit wenig sinnvoll erachten, und die Programmiererin ihre Arbeit als Beitrag dazu sehen, dass Menschen dadurch, dass die Bank ihr Geld für sie verwaltet, besser leben können.

Wie bereits im Beitrag Job Crafting: Gestalten Sie selbst Ihre Arbeit um beschrieben, können wir die Einstellung zu unserer Arbeit verändern und das eigene Tun in einen größeren Zusammenhang stellen –  wie die Gruppe der Krankenhausmitarbeiter, die ihre Tätigkeit eigenständig umgestaltet hat und sie damit in einen größeren Sinnzusammenhang stellen konnte: „Durch meine Arbeit in der Desinfektion leiste ich meinen Beitrag zum Gesundwerden der Patienten.“

Emily Esfahni Smith beschreibt in ihrem TED-Talk There´s more to life than being happy vier Säulen, die zur Sinnhaftigkeit beitragen: Weiterlesen