Grübeln bringt nichts – TUN ist das Zauberwort!

Ins Handeln kommen, nicht zu viel grübeln.

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Wenn man Vorsätze nicht umsetzt, sinkt der Selbstwert und man gerät in einen äusserst wirksamen Teufelskreis. Und irgendwann glaubt man nicht mehr an sich selbst. Das wirkt sich negativ auf alles im Leben aus.“ – diese Aussage von Maja Storch beschäftigt mich innerlich schon seit einigen Tagen. Eine heftige Aussage, finde ich. Anders herum formuliert: Selbstgesteckte Ziele zu erreichen, das ist wichtig für uns und dafür, dass es uns gut geht. „Wenn man etwas erreicht, das man sich fest vorgenommen hat, hat man das Gefühl, dass man etwas bewirken kann. Man nennt das Selbstwirksamkeit, und es ist der zentrale Faktor für die psychische Gesundheit.“ Ja, dass scheint mir plausibel!

Passend zu diesem Thema habe in der Psychologie heute (Ausgabe 2/2014, S. 42 ff) mit großem Interesse den Artikel „Keine Angst vor Gefühlen!“ von Prof. Sven Barnow gelesen. „Wie können wir unsere Gefühle gut regulieren?„, um diese Frage geht es. Nach dem Psychologen und Nobelpreisträger Daniel Kahnemann „gibt es grob gesagt zwei Stile der Gefühlsregulation“: Die einen reagieren emotional und intuitv aus dem Bauch heraus und die anderen kognitiv und vernünftig über den Verstand. Diese beiden Extreme sind relativ selten, die meisten Menschen bewegen sich irgendwo dazwischen.

Wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist es, eine Gefühlsregulation zu finden, „die eine Balance zwischen Emotionalität und Rationalität herstellt.“ Dies wird als intelligente Emotionsregulation bezeichnet. „Eine intelligente Gefühlsregulation hilft Ihnen dabei, negative Stimmungszustände schnell zu beenden und positive Emotionen zu verstärken. Sie werden damit unabhängiger von äußeren Reizen“ und können flexibel – und nicht nach eingefahrenen Mustern – auf eine Situation reagieren. Spannend! Die intelligente Emotionsregulation bedeutet dabei nicht, immer freundlich und gut drauf sein zu müssen, sondern der Situation entsprechend zu reagieren, d.h. ggf. auch mit Wut oder Aggression.

Um herauszufinden, welche Strategien im Umgang mit Gefühlen weiterbringen, hat der Autor gemeinsam mit seinem Team hunderte von Studien der letzten zehn Jahre herangezogen. Dabei kam heraus: „Hilfreiche Strategien sind: Neubewerten, Akzeptanz, Problemlösen, körperbezogene Strategien wie etwa Atemtechniken sowie Strategien, die dem Erkennen von Emotionen dienen.

Als nicht hilfreich oder sogar problematisch, da sie Angst und Depressivität erhöhen, wurden ermittelt:

  1. Grübeln
  2. Unterdrückung von Gefühlen
  3. Vermeidung negativer Gefühle

Besonders interessant finde ich dabei das Grübeln. Grübeln bedeutet: kreisende Gedanken, feststecken, zweifeln, Hilflosigkeit, Verstrickung, keine Lösung finden, Ausweglosigkeit – und irgendwann auch sinkendes Selbstwertgefühl. Bereits 15 Minuten Grübeln, so wurde festgestellt, verschlechtert die Stimmung und beeinflusst körperliche Funktionen (Blutdruck, Puls, …) negativ. Was hilft nun gegen das Grübeln? U.a.

  • erkennen, dass man gerade grübelt
  • das Grübeln begrenzen und stoppen, z. B. durch Sport, Unternehmungen, gute Gespräche
  • innerlich Abstand nehmen und sich mit der Frage beschäftigen: „Ist es wirklich so dramatisch?“
  • in die Problemlösung gehen und die Frage klären: „Was sollte konkret verändert werden?“

Und damit schließt sich der Kreis für mich: Wenn ich in die Problemlösung und in die Veränderung komme, dann gehe ich gut mit mir und meinen Gefühlen um und erlebe Selbstwirksamkeit. TUN – ist das Zauberwort für mich!

Herzliche Grüße
Ihre/Eure Gaby Regler