Arbeiten bei Ihnen Kopf und Bauch schon gut zusammen? Welcher Entscheidungstyp sind Sie?

Ja - nein - vielleicht?Wollen Sie herausfinden, ob bei Ihnen Bauch und Kopf bereits gut zusammenspielen und welcher Entscheidungstyp Sie sind? Dann finden Sie hier einen kleinen, kostenlosen Test dazu, der Ihnen interessante Erkenntnisse zu Ihrem Typ und zur Entscheidungsfindung im Allgemeinen liefert (einfach .pdf-Datei downloaden und loslegen).

Ihr Unbewusstes (= Ihr Bauch oder Ihr „Strudelwurm“) meldet sich zuerst bei Entscheidungen

Kennen Sie Ihren „Strudelwurm“ schon? Maja Storch hat ihn als Hilfsmittel entwickelt, um das sogenannte emotionale Erfahrungsgedächtnis (= unser Bauch, unser Unbewusstes, das immer mitmischt), bildlich darzustellen. Unser Strudelwurm ist ein freundliches Wesen, das aus ein paar Zellen besteht. Er kennt alle Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens gemacht haben – positive wie negative. Er hat sich auch das dazugehörige Gefühl gemerkt und spricht zu uns in Form von Körperempfindungen, sog. „somatischen Markern“.

Wenn Sie z.B. als Kind vorsingen mussten und dabei ausgelacht wurden, dann meldet sich Ihr Strudelwurm bei Ihnen von da ab in ähnlichen Situationen vielleicht mit dem unangenehmen Zusammenziehen Ihres Magens und signalisiert Ihnen so: Igitt, vorsingen mag ich überhaupt nicht, da mache ich nicht mit! Wurden Sie dagegen für Ihr Vorsingen gelobt, dann reagiert Ihr Strudelwurm von nun an vielleicht damit, dass ein wohligwarmes Gefühl in Ihrem Bauch entsteht und Ihnen damit signalisiert: Vorsingen finde ich super, da bin ich sofort dabei!

Dann kommt Ihr Verstand ins Spiel

Nach der gefühlsmäßigen Beurteilung durch den Strudelwurm folgt die Analyse durch den Verstand – und die sachlichen Überlegungen beginnen. Ihr Verstand überlegt hin und her und findet Argumente dafür und dagegen, ob es für ihn Sinn macht, am Vorsingen teilzunehmen oder nicht. Danach kommt auch der Verstand zu seinem Urteil: Mitmachen oder nicht.

Übereinstimmendes Urteil von Strudelwurm und Verstand: Wunderbar!

Kommen Ihr Strudelwurm und Ihr Verstand zum gleichen Ergebnis: alles bestens. Dann singen Sie vor oder eben nicht – und alles ist gut.

Kommen Strudelwurm und Verstand aber zu verschiedenen Beurteilungen, dann entstehen in Ihnen gemischte Gefühle, ein innerer Konflikt und damit Unbehagen. Was nun?

Nicht übereinstimmendes Urteil von Strudelwurm und Verstand: Wir zwingen uns – das geht auf Dauer nicht gut

Wir können uns mit Disziplin für das entscheiden, was der Verstand will. Dann zwingen wir unseren Strudelwurm das zu tun, was der Verstand vorgibt, und handeln im sogenannten „Selbstkontrollmodus.” (S.89) “Ein Mensch, der seine Entscheidungen im Selbstkontrollmodus trifft, nimmt entweder seine Körpersignale nicht wahr, oder er trifft seine Entscheidungen anders, als sein emotionales Erfahrungsgedächtnis [= sein Strudelwurm] ihm nahelegt. Er handelt damit im Prinzip dauernd gegen seinen innersten Kern, gegen sein persönliches Gefühl für sich selbst. Er orientiert sich an Normen und Werten, die von außen kommen, statt an seinen eigenen.” (S. 57)

Das ist auf Dauer nicht gut, kann uns psychisch krank machen und z.B. in Burnout und Depressionen führen. Außerdem haben wir das Problem, dass der Strudelwurm sich oft nur eine kurze Zeit zwingen lässt, sich dann aber wieder querstellt und nicht mehr mitmacht. In dem Fall sind wir leider nicht weit gekommen und fühlen uns noch schlechter. Wenn Sie Ihren Strudelwurm ein paar Mal trotz Ihres negativen Gefühls zum Vorsingen gezwungen haben, dann wird Ihnen vielleicht beim nächsten Mal körperlich richtig übel – und es geht gar nichts mehr.

Nicht übereinstimmendes Urteil von Strudelwurm und Verstand: Die beiden verhandeln, bis sie einer Meinung sind – das funktioniert!

Die bessere Variante, auch wenn sie mehr Zeit braucht: Sie nehmen die Signale Ihres Strudelwurms ernst und versuchen eine Lösung für die gemischten Gefühle und den inneren Zwiespalt zu finden, die beiden gefällt. Sie gehen in den sogenannten „Selbstregulationsmodus“. (S. 90)

“Ein Mensch, er seine Entscheidungen im Selbstregulationsmodus trifft, kann die Körpersignale und/oder die dazugehörigen Emotionen, die das emotionale Erfahrungsgedächtnis [= der Strudelwurm] hervorruft, gut wahrnehmen und bezieht sie in die Entscheidungsfindung ein … Ein Mensch, der in seinen Entscheidungen auf das angesammelte Wissen zurückgreift, das in seinem emotionalen Erfahrungsgedächtnis gespeichert ist, gestaltet seine Handlungen im Einklang mit dem großen Schatz an Erfahrungen damit, was gut für ihn ist und was ihm schaden kann. Er orientiert sich an den eigenen Werten und an seiner ganz persönlichen Lebenserfahrung. ” (S. 56, 57)

Positive Erfahrungen ändern die Meinung des Strudelwurms – wie schön!

Wenn Ihr Strudelwurm nicht vorsingen mag, dann hilft es vielleicht, ihm mit positiven Emotionen ein lohnendes Ziel anzubieten. Dies geschieht auch durch die Auswahl eines motivierenden Bildes bzw. die Erstellung einer motivierenden Collage und die Formulierung des zugehörigen (Motto-)Ziels.

Wenn Ihr Strudelwurm dann bereit ist mitzumachen, besteht für ihn die Möglichkeit, neue und positive Erfahrungen zu sammeln. Und diese führen dazu, dass Ihr Strudelwurm seine Meinung bzgl. des Vorsingens ändert. Das ist schön!

P.S. Ich weiß, die Sache mit der Entscheidungsfindung in uns ist nicht ganz einfach … Dennoch ist es sehr hilfreich für uns, wenn wir wissen, wie sie funktioniert:-) Das Buch Das Geheimnis kluger Entscheidungen von Maja Storch, auf das sich die oben genannten Seitenzahlen beziehen, kann ich sehr empfehlen: Es erklärt sehr anschaulich, was gute Entscheidungen ausmacht. Ihren Strudelwurm näher kennenlernen können Sie im Buch Machen Sie doch, was Sie wollen! Ebenfalls sehr lesenswert.