Positive und Negative Emotionen im Beruf

AUF DIE POSITIVEN EMOTIONEN SETZEN. DARAUF ACHTEN, WAS GUT LÄUFT. SICH SELBST GUTES TUN.Umgang mit positiven und negativen Emotionen im Beruf

Wie Studien – vor allem von Prof. Barbara Fredrickson – belegen, gilt für unsere Emotionen:

Negative Emotionen wirken stärker. Sie …

  • werden von uns schneller wahrgenommen, wirken länger und stärker nach,
  • werden klarer erlebt und erscheinen eher einzeln abgegrenzt,
  • binden mehr Aufmerksamkeit und bleiben länger im Gedächtnis und
  • führen zu einer Fokussierung und Einengung des Denkens.

Diese Fokussierung ist evolutionär vorteilhaft, denn sie begünstigt die Konzentration auf Probleme und deren Lösung; die Detailorientierung steigt an, denn es geht primär darum, das Überleben zu sichern. (Daniela Blickhan, Positive Psychologie – Ein Handbuch für die Praxis, S. 55)

Positive Emotionen sind „sanfter“, zerbrechlicher und flüchtig wie Schmetterlinge. Sie …

  • sind zwar im Durchschnitt häufiger, werden aber nicht so leicht bemerkt,
  • sind kürzer wirksam, diffuser, überlappen sich häufiger mit anderen Gefühlen und gehen in einander über,
  • tragen zu stabileren sozialen Beziehungen bei und
  • erweitern das Denken und steigern die Kreativität und die Problemlösefähigkeit. (Daniela Blickhan, s.o., S. 55)

Positive Emotionen sind z.B. Freude, Dankbarkeit, Heiterkeit und Gelassenheit, Interesse, Hoffnung und Inspiration. Die Freude bringt uns z.B. dazu, auf spielerische Weise neue Fähigkeiten zu erlangen. Interesse an etwas regt uns an, Dinge zu erforschen und so neues Wissen zu erwerben. Wenn wir menschliche Exzellenz wahrnehmen, führt uns die Inspiration, die wir verspüren, dazu, dieser Größe nachzueifern und so unsere Fähigkeiten zu erweitern. Genau diese positiven Emotionen und ihre Wirkung bringen uns auch im Beruf weiter.

Die Häufigkeit der positiven Emotionen macht den Unterschied – auch im Beruf

Wichtig auch zu wissen: Es kommt weniger auf die Intensität als vielmehr auf die Häufigkeit und Regelmäßigkeit von positiven Emotionen an. Durch häufiges Erleben positiver Gefühle werden Prozesse im Gehirn gebahnt und neue Netzwerke verdrahtet. (Daniela Blickhan, s.o. S. 55)

Deshalb hilfreich für uns:

  • Auch im Beruf – so oft es geht – auf die positiven Emotionen setzen und z.B. mehr auf das achten, was gut läuft, und nicht, wie leider so oft üblich, nur das im Fokus haben, was nicht so gut läuft.
  • Achtsamer werden für die eigenen „Automatismen“, die immer wieder getriggert werden und negative Emotionen auslösen. Und daran arbeiten, sie zu verändern. Beispiel für ein solchen Automatismus: Zur Kollegin immer wieder nicht-nein-sagen-können, wenn sie nett bittet, und als Folge davon, immer wieder frustriert und wütend in Arbeit versinken.
  • Sich selbst immer wieder bewusst auch in der Arbeit etwas Gutes tun und sich z.B. über das gute Gespräch mit der Kollegin bei einer kleinen „Kaffee-Auszeit“ ausgiebig freuen. Denn viele kleine positive Emotionen machen einen Unterschied.
  • Und wenn dies letztendlich nicht dazu führt, dass Sie mehr positive als negative Emotionen im Beruf erleben: auch die große Veränderungen, wie einen Job- oder Berufswechsel anpacken.